Die Bedeutung des Wattenmeeres für den Knutt

Corinna Langebrake, Florian Packmor, Gregor Scheiffarth, Peter Südbeck
Die Bedeutung des Wattenmeeres für den Knutt
Ein Weltenbummler mit strikter Lebensplanung

Artikelnummer: FA241002

Der Knutt verdeutlicht wie kaum ein anderer Zugvogel die herausragende Bedeutung großräumiger, zusammenhängender Schutzgebiete wie dem UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, das sich über mehr als 11. 400 km² von den Niederlanden entlang der deutschen Nordseeküste bis nach Dänemark erstreckt. Daher steht die Art auch im besonderen Fokus der diesjährigen 16. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Der Knutt nutzt das Wattenmeer als Überwinterungsgebiet bzw. als zentrales Rastgebiet während des Herbst- und Frühjahrszuges. Seine Zugetappen legt der Knutt zumeist als Nonstop-Flug zurück, wobei die Energiereserven, die er sich im Wattenmeer anfrisst, von entscheidender Bedeutung sind. Zudem beeinflusst die Qualität der Rastgebiete im Wattenmeer, welche sich durch große Nahrungsverfügbarkeit und weitläufige, störungsarme Flächen auszeichnen, auch den Fortpflanzungserfolg des Knutts in den arktischen Brutgebieten. Der Jahreszyklus des Knutts ist exakt abgestimmt, und selbst geringfügige Abweichungen des Timings oder des Energiehaushaltes können weitreichende Folgen für jedes Individuum, die Populationen und sogar die ganze Art haben. Der Klimawandel, welcher jahrtausendealte Abläufe durcheinanderbringt, stellt daher eine besondere Herausforderung für diesen arktischen Brutvogel dar.