Artikelnummer: FA190802
Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt erlebt Nordwestdeutschland wieder ein größeres Einflugjahr der Sumpfohreule. Die Brutsaison der nomadischen Vögel, inklusive möglicher Zweitbruten, ist bis weit in den Sommer noch voll im Gang und Bestandszahlen sind damit noch nicht zu ermitteln. Schon jetzt erscheint wahrscheinlich, dass das Ausmaß des letzten sogenannten Invasionsjahres 2003 in Schleswig-Holstein erreicht oder sogar übertroffen werden könnte. Zahlreiche Bruten fallen aber der Landwirtschaft zum Opfer. In der hochgerüsteten Industrielandwirtschaft haben Jungvögel und Gelege außerhalb von Schutzgebieten nur geringe Chancen. Es gibt kaum noch unbewirtschaftete offene Flächen außerhalb von Schutzgebieten in Deutschland, auf denen Vögel brüten könnten. Entsprechend fallen viele Wiesenbrüter und aktuell auch Sumpfohreulen der Landwirtschaft zum Opfer. Welche rechtlichen Grundlagen gibt es, um die Vögel auch in Zeiten einer industriell betriebenen Landnutzung zu schützen? Dazu sprach Thomas Krumenacker mit Wilhelm Breuer, dem Geschäftsführer der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V. und Lehrbeauftragten für Naturschutzrecht an der Hochschule Osnabrück.