Artikelnummer: FA250304
V?ogelkollisionen an Windkraftanlagen (WKA) sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Auf der einen Seite wird der Ausbau der Windkraft dringend dafür benötigt, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite kann sich das Risiko von Vogelkollisionen durch den geplanten Zubau von WKA sowie durch größere Rotoren erhöhen. Dass Kollisionen vorkommen, ist bekannt, und dass insbesondere Groß- und Greifvogelarten davon betroffen sind, ebenfalls. Weniger weiß man über konkrete projektspezifische Risiken, was zum Beispiel den Abstand des Brutplatzes zur geplanten WKA oder die Auswirkungen der Landschaftsstruktur auf das Kollisionsrisiko angeht. Folglich ist die artenschutzfachliche Bewertung konkreter Projekte im Rahmen von Genehmigungsverfahren auch von Unsicherheiten geprägt. Eine jüngst entwickelte Methode, das "RKR-Modell", schafft diesbezüglich mehr Klarheit. Dafür stützt es sich auf die mathematische Auswertung einer großen Menge an Vogelbewegungsdaten. Exemplarisch angewendet auf Rotmilane zur Brutzeit zeigt sich, dass es für geplante Projekte sowohl verlässliche Prognosen der Raumnutzung als auch der Kollisionsrisiken liefert. Damit führen wissenschaftliche Grundlagen und Berechnungsmethoden zu nachvollziehbaren Ergebnissen; zudem wird der Genehmigungsprozess verkürzt.